Im August 1996 nahmen wir die erste Stufe des Heizkraftwerkes Nord in Betrieb, seitdem produzieren wir in Strausberg Strom aus Erdgas mittels Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK-)technik. Die bei der Stromproduktion entstehende Abwärme wird in das Fernwärmenetz Strausberg Nord eingespeist. So wird der Energieträger besonders gut genutzt und nichts verschwendet. KWK-Anlagen werden wegen ihrer hohen Effizienz und damit Umweltfreundlichkeit gefördert.
Seit 2016 werden die Fördermittel in einem Ausschreibungsverfahren vergeben. Bereits an der ersten Ausschreibung 2017 beteiligten wir uns, weil unsere Motoren nach über 20 Jahren Betriebszeit erneuert werden sollten. Wir haben sofort den Zuschlag erhalten.
2021 war es dann endlich soweit — nach über drei Jahren Vorbereitungszeit und Umbauarbeiten am Gebäudekörper konnten die neuen Motoren mit einer elektrischen Gesamtleistung von 8 Megawatt kommen und ihren Betrieb aufnehmen. Die Investitionskosten für die neuen Motoren, die Planungs- und Umbauarbeiten beliefen sich auf insgesamt rund acht Millionen Euro. Die neuen Motoren arbeiten noch effizienter als die alten, was sich sehr positiv auf die CO2-Bilanz der Stadt auswirken wird. Schon durch die alten Motoren wurden jährlich rund 6.700 Tonnen Kohlendioxid eingespart, die Einsparung der neuen Motoren wird deutlich größer sein, kann aber erst nach einem kompletten Jahr Betriebszeit in der Bilanz für 2022 ausgewiesen werden.
2011 wurde das 1994 in Betrieb genommene Heizwerk Mitte mit einem Gasmotor mit 1,2 Megawatt elektrischer Leistung zum Heizkraftwerk aufgerüstet. Ca. 2.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich werden durch diese Aufrüstung eingespart. Der dort produzierte Strom reicht für rund 4.000 Haushalte.
Seit 01.01.2014 erzeugt das BHKW Mitte noch umweltschonender Strom — durch den Einsatz von Bio-Erdgas als Brennstoff. Ca. 3.400 Tonnen Kohlendioxid werden jährlich damit zusätzlich eingespart.
Im September 2010 nahmen wir auf unserem Werkstattgebäude in der Kastanienallee eine Photovoltaikanlage in Betrieb. 152 Module mit einer Spitzenleistung von 28,12 Kilowatt (28,12 kWp) wurden installiert. Rund 13 Tonnen Kohlendioxid werden in Strausberg seither pro Jahr weniger emittiert.
Neben unseren zentralen Erzeugeranlagen gibt es in Strausberg viele dezentrale Standorte, an denen Strom produziert wird. Über 300 Photovoltaikanlagen zählen wir zum Beispiel 2022 im Stadtgebiet, und es werden immer mehr. In einer Studie wurde unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit ein Gesamtpotenzial von rund 10 Gigawattstunden jährliche Stromerzeugung aus Auf-Dach-PV-Anlagen in Strausberg ermittelt. Jede Einzelne kann einen wichtigen Beitrag zur einer umweltfreundlichen Stromversorgung leisten.
Im November 2011 gründeten wir gemeinsam mit den Stadtwerken Angermünde, Bernau und Ludwigsfelde die en.regio Wind GmbH. Die en.regio Wind GmbH ist Miteigentümerin des Windparks Windfarm Märkisch Linden GmbH & Co. KG in Brandenburg. Der nahe Neuruppin gelegene Windpark umfasst 20 Anlagen mit jeweils 1,5 Megawatt installierter Leistung. 60 Gigawattstunden kohlendioxidfreier Strom werden dort pro Jahr produziert — genug, um mehr als 20.000 Haushalte zu versorgen. Abnehmer sind im Falle des Windparks „Märkisch-Linden“ aber keine Privatpersonen, sondern die Deutsche Bahn.
Den Strom, den wir in Strausberg nicht selbst herstellen können, beziehen wir aus dem vorgelagerten Netz. Die Übergabeschaltanlage (ÜSA) ist die Hauptübergabestelle vom Stromnetz der E.DIS Netz GmbH zu unserem Strausberger Stromnetz.
1997 wurde mit der ÜSA die endgültige galvanische Trennung zum vorgelagerten Stromnetz vollzogen. Über die 18 Mittelspannungsschaltfelder der ÜSA und ca. 130 km Mittelspannungskabel wird die Stadt Strausberg mit Strom versorgt. Durch die in der ÜSA verbaute Steuerungs- und Überwachungstechnik kann das Strausberger Stromnetz rund um die Uhr aus der Ferne überwacht und geregelt werden. Die Übergabeschaltanlage ist somit das Herzstück des Strausberger Stromnetzes.