Bewährte zeitgemäße Technologien wie die Kraft-Wärme-Kopplung in den Heizkraftwerken Nord und Mitte bestimmen unsere Erzeugung von Wärme. Als Primärenergieträger werden vorrangig Erdgas und Bio-Erdgas eingesetzt, im Heizwerk Vorstadt auch Lausitzer Braunkohlestaub. Heizöl wird aktuell in nur sehr geringen Mengen verwendet. Die Bestimmungen des Bundesimmissionsschutzgesetzes und die Ziele der Stadt Strausberg zur CO2-Reduktion werden regelmäßig unterboten.
Beide Heizkraftwerke und das Heizwerk Vorstadt werden von einer zentralen Leitwarte aus überwacht und gesteuert. Die zentrale Steuerung und Überwachung der Fernwärme-Hausanschlussstationen sowie die Zählerfernauslesung werden zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und der fehlerfreien Ablesung und Verbrauchsabrechnung derzeit vorbereitet.
Im August 1996 nahmen die Stadtwerke die erste Stufe des Heizkraftwerkes Nord in Betrieb. Mit dieser bisher größten Investition schlossen die Stadtwerke auch das Sanierungsprogramm „Fernwärme für Strausberg '96“ ab. Durch das Prinzip der Kraft-Wärmekopplung und im Jahr 2021 erneuerte Gasmotoren hat diese Anlage heute einen Gesamtwirkungsgrad von 90 % und spart bis zu 37 % Primärenergie gegenüber herkömmlicher Technik ein.
Herzstück sind drei Gasmotoren. Mit einer Wärmeleistung von 10 MW gewährleisten die in Reihe geschalteten Module die Grundlast der Wärmeversorgung. In Spitzenzeiten stehen zusätzlich drei Heißwassererzeuger mit einer Gesamtleistung von 48 MW bereit. Überschüssige Wärme, die nicht verbraucht werden kann, wird in drei Pufferspeichern „zwischengespeichert“ und bei Bedarf in das Fernwärmenetz abgegeben. Schon durch die alten Motoren wurden jährlich rund 6.700 Tonnen Kohlendioxid eingespart, die Einsparung der neuen Motoren wird deutlich größer sein, kann aber erst nach einem kompletten Jahr Betriebszeit in der CO2-Bilanz für 2022 ausgewiesen werden.
Die Versorgung des Wohngebietes Hegermühle wurde ursprünglich vom Heizwerk Nord in der Kastanienallee über eine mehr als vier Kilometer lange Fernwärmetrasse sichergestellt. Im Interesse einer höheren Versorgungssicherheit und um die Wärmeverluste zu verringern, errichteten die Stadtwerke 1994 das erdgasbetriebene Heizwerk am Marienberg mit einer Leistung von 10 Megawatt. Diese Anlage mit ihren zwei Kesseln versorgt ausschließlich das Wohngebiet Hegermühle.
2011 wurde das Heizwerk Mitte mit einem Gasmotor zum Heizkraftwerk aufgerüstet. Die Heizleistung von 10 MW blieb unverändert. Überschüssige Wärme wird in einem Pufferspeicher gesammelt, bis sie im Fernwärmenetz benötigt wird. Durch die Umrüstung zum Heizkraftwerk werden jährlich rund 2.000 Tonnen Kohlendioxid weniger emittiert. Die nicht mehr benötigte Fernwärmetrasse zwischen Nord und Mitte, die entlang der S-Bahn-Gleise verlief, wurde 2012 weitgehend zurückgebaut.
Seit 01.01.2014 wird im BHKW Mitte Bioerdgas als Brennstoff eingesetzt. Ca. 3.400 Tonnen Kohlendioxid werden jährlich damit zusätzlich eingespart.
Nach einer aufwändigen achtmonatigen Modernisierung und umfassenden baulichen Erweiterungsmaßnahmen des Heizwerkes Vorstadt wurden im November 1994 zwei Erdgas- und ein Braunkohlestaubkessel mit einer Gesamtleistung von 20 Megawatt in Betrieb genommen. Der mit der Modernisierung verbundene Ausbau der Kapazität war zugleich die grundlegende Voraussetzung für die Übernahme der Versorgung der Bundeswehrliegenschaften in der Hennickendorfer Chaussee.
Der Braunkohlestaubkessel trägt bis heute die Grundlast für die Fernwärmeversorgung. Das soll sich aber perspektivisch ändern. Für den gesamten Standort wurde die Planung für eine morderne innovative Wärmeversorgungslösung beauftragt. Aktuell wird geprüft, inwiefern erneuerbare Energien in der Fernwärmeversorgung der Vorstadt eine Rolle spielen können. Unter Umständen lässt sich zumindest ein Teil des dortigen Fernwärmebedarfs mit einer Solarthermieanlage bedienen. In jedem Fall soll auch in Vorstadt die Kraft-Wärme-Kopplungstechnik zum Tragen kommen. Rund wird das gesamte Konzept allerdings nur, wenn nicht nur die technische, sondern auch die wirtschaftliche Machbarkeit nachgewiesen werden kann.